Urteil für den Mann, der G.W. Bush festnehmen wollte
Der Prozeß gegen John "Splitting the Sky" Boncore (STS) ist zu Ende. Der in Kanada lebende Mohawk-Aktivist hatte im Frühjahr letzten Jahres erfolglos versucht, George W. Bush daran zu hindern, in Calgary öffentlich aufzutreten ("The man who tried to arrest G.W. Bush"). Mittels der im kanadischen Recht vorgesehenen Bürgerfestnahme, des "citizen’s arrest", wollte STS den ehemaligen US-Präsidenten als dringend tatverdächtigen Kriegsverbrecher dingfest machen, war aber von der Polizei recht unsanft daran gehindert und statt dessen selbst wegen "Behinderung eines Ordnungshüters" angeklagt worden.
Prominente Unterstützung
STS erhielt während seines Prozesses Unterstützung von prominenter Seite, so von Prof. Michel Chossudovsky (globalresearch.ca) und der US-Präsidentschaftskandidatin der Green Party, Cynthia McKinney. McKinney wurde allerdings an der kanadischen Grenze aufgehalten, als sie einreisen wollte, um zugunsten von STS auszusagen — ein offenbar nicht unübliches Verfahren in Kanada (s. auch hier).
Der ehemalige US-Innenminister und jetzige Menschenrechtsanwalt Ramsey Clark schaffte es dagegen, sein Statement für STS abzugeben, das in eine scharfe Verurteilung der Kriegspolitik des Bush-Regimes mündete. Clark nannte die Angriffskriege gegen Afghanistan und Irak die "unaussprechlichste Aggression seit dem Zweiten Weltkrieg".
Nicht vorbestraft
Das nun in Calgary gesprochene Urteil sieht für "Splitting the Sky" eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 Dollar vor, zu spenden an eine wohltätige Organisation seiner Wahl. Dazu kommt eine Strafgebühr von 50 Dollar und ein Jahr Bewährung. Nach kanadischem Recht gilt er damit als nicht vorbestraft.
"Der Richter war sicherlich so fair, wie es ihm möglich war", kommentierte STS den Prozeß. Er selbst habe sich zu keinem Zeitpunkt für irgendetwas schuldig bekannt und werde auch weiterhin versuchen, die "wahren Kriminellen" wie Bush, Cheney, Rumsfeld und Rice daran zu hindern, kanadischen Boden zu betreten.
Die 1.000 Dollar Auflage will der Aktivist nun der Organisation "Architects & Engineers for 9/11 Truth" spenden, die sich der Aufklärung der Hintergründe der Anschläge von 2001, insbesondere auch unter technischen Gesichtspunkten, verschrieben hat.
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