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20. Dezember 2009  

Petitionsantrag im Bundestag: OpenAccess

Noch bis 22.12. läuft die Zeichnungsfrist für einen Antrag im Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages, der sich mit der Verfügbarmachung von Wissen für die Allgemeinheit befaßt.

Es geht darum, daß wissenschaftliche Publikationen, deren zugrundeliegende Forschung mit öffentlichen Geldern finanziert wurde, für die Öffentlichkeit auch kostenlos verfügbar werden und bleiben (Open Access). Daß dies eine Frage von grundsätzlicher Bedeutung, nicht nur für den akademischen Bereich, ist, muß an dieser Stelle wohl nicht weiter konkretisiert werden. Die Zeichnungsfrist endet leider bereits übermorgen (Dienstag), und es fehlen noch etliche Unterschriften!!
 
Mitzeichnner können sich auf folgender Seite einloggen:   
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=7922 
  
Hinweis:

Die Seiten des Petitionsausschusses sind ziemlich unübersichtlich – ob das Absicht ist oder mangelnde Kompetenz, wer weiß. Falls nach dem Einloggen – dazu ist eine Anmeldung Registrierung und Aktivierung per E-Mail nötig – die Petitionsseite nicht erscheint, einfach "Publikationen" ins Suchfeld (oben rechts, schwer zu erkennen) eingeben.

Nachfolgend der Petitionsantrag von Lars Fischer im Wortlaut:

PETITION: WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG – KOSTENLOSER ERWERB WISSENSCHAFTLICHER PUBLIKATIONEN
vom 20.10.2009
 
TEXT DER PETITION:
 
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass wissenschaftliche Publikationen, die aus öffentlich geförderter Forschung hervorgehen, allen Bürgern kostenfrei zugänglich sein müssen. Institutionen, die staatliche Forschungsgelder autonom verwalten, soll der Bundestag auffordern, entsprechende Vorschriften zu erlassen und die technischen Voraussetzungen zu schaffen.
 
BEGRÜNDUNG:
 
Die öffentliche Hand fördert Forschung und Entwicklung nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung jährlich mit etwa 12 Milliarden Euro. Die Ergebnisse dieser Forschung jedoch werden überwiegend in kostenpflichtigen Zeitschriften publiziert. Es ist nicht angemessen, dass der Steuerzahler für die von ihm finanzierten Forschungsergebnisse erneut bezahlen muss.
 
Wegen der hohen Kosten und der Vielzahl wissenschaftlicher Zeitschriften sind Forschungsergebnisse nur in wenigen Bibliotheken einsehbar. Den meisten Bürgern ist der Zugang zu der von ihnen finanzierten Wissenschaft dadurch nicht nur erschwert, sondern de facto ganz verschlossen.   
 
Den Bürger von der Wissenschaft auszusperren ist nicht nur schädlich, sondern auch unnötig. Andere Länder haben vergleichbare Vorhaben bereits umgesetzt. Die US-Amerikanische Behörde National Institutes of Health (NIH) verlangt, dass alle von ihr finanzierten Publikationen binnen 12 Monaten an einem zentralen Ort öffentlich zugänglich sind. Die grundsätzliche Struktur des wissenschaftlichen Publikationswesen verändert sich hierdurch nicht.
 
(Quelle: Petitionsantrag, s. Link)

   
daniel | 12:10 | Aktuelles,Politik | 0 Kommentare | Druckansicht  

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